Konzentration

Was tun bei Konzentrationsschwäche? - Tipps für Eltern

Das Konzentrationsvermögen lässt sich trainieren, viel wesentlicher ist es jedoch, die vielfältigen Faktoren zu berücksichtigen und ggfs. zu verändern, die das Leben des Kindes bestimmen, z. B. die Familiensituation, Ernährung oder Erziehung.

Wie und wodurch Sie zur Verbesserung der Konzentration, Ausdauer und Arbeitshaltung Ihres Kindes beitragen können, erfahren Sie im Folgenden:

 

Rahmenbedingungen

Um ein konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen, braucht das Kind nicht nur einen ruhigen und ablenkungsfreien Ort für die Hausaufgaben, sondern es soll eine allgemeine Leistungsbereitschaft entwickeln, sich anstrengen und Bedürfnisse aufschieben können. Dabei helfen eine unbelastete Familiensituation sowie klare Strukturen und Regeln.

 

Gezielte Maßnahmen zur Förderung der Konzentration

Was Eltern tun können:

  • Nehmen Sie sich vor, mit Ihrem Kind etwa dreimal in der Woche zu spielen.
  • Orientieren Sie sich bei der Wahl der Spielinhalte zunächst vor allem an den Interessen, den Möglichkeiten und dem Alter Ihres Kindes.
  • Vermeiden Sie es, Ihr Kind zu überfordern. Achten Sie deshalb darauf, dass die gewählten Spiele nicht zu schwierig sind und nicht zu lange dauern.
  • Sie sollten die Anforderungen an das konzentrationsarme Kind nur langsam steigern.
  • Sie sollten auch eigene Interessen nicht ganz außer Acht lassen, denn das Spielen soll auch Ihnen Freude bereiten.

Welche Spiele sind geeignet?

Jedes Spiel, jede Bastelarbeit und altersgerechte Bücher eignen sich.

Gesellschaftsspiele können genauso zum Einsatz kommen wie Konstruktions- (Lego, Bauklötze) oder Ballspiele sowie Rollen- und Geschicklichkeitsspiele. Aber auch gemeinsames Basteln, Vorlesen und das Anschauen von Bilderbüchern fördern die Ausdauer Ihres Kindes. Die Auswahl der Spiele hängt im Wesentlichen von Ihren Zielen ab.

Wählen Sie die Spiele also danach aus, was Sie Ihrem Kind in und durch das Spiel vermitteln wollen.

 

Was können Sie Ihrem Kind im Spiel vermitteln?

  • Es soll lernen zu warten, bis es an die Reihe kommt (Bedürfnisse aufschieben und Impulse kontrollieren).
  • Es soll lernen, den Spielverlauf zu beobachten und eigenes Handeln danach auszurichten.
  • Es sollte die gesamte Spielzeit bis zum Ende durchhalten, auch wenn das Spiel für das Kind nicht so erfolgreich verläuft.
  • Es soll mit Misserfolgen umgehen lernen.
  • Es soll lernen, Regeln einzuhalten.

 

Stellen Sie sich darauf ein, dass ein Spiel oder gezielte Übungen mit Ihrem Kind nicht immer problemlos verlaufen werden.

Sie sollten sich schon vor dem Spiel bewusst sein, dass es zu Störungen kommen kann.

Überlegen Sie daher vorher, wie Sie auf Störungen freundlich reagieren können.

Reagieren Sie nicht übermäßig frustriert oder ärgerlich, wenn Ihr Kind die Lust verliert, nicht mehr mitmachen will oder bei Misserfolgen aggressiv oder weinerlich wird.

Sie sollten das Verhalten Ihres Kindes zum Anlass nehmen, um bei der Auswahl weiterer Spiele die Spiellänge anzupassen oder die Gefahr des Scheiterns herabzusetzen.

Beginnen Sie am besten mit Spielen, deren Spieldauer nicht mehr als 15 Minuten beträgt, und steigern Sie die Spieldauer im Laufe der Zeit auf maximal 45 Minuten.

Um ein vorzeitiges Scheitern zu vermeiden, können Sie mit Spielen ohne Verlierer beginnen oder lassen Sie Ihr Kind einige Male gewinnen und nur gelegentlich verlieren.

Die ganze Mühe wird sich lohnen: Bereits die Tatsache, dass Sie mehrmals in der Woche mit Ihrem Kind spielen, basteln oder gemeinsam lesen, wird zu einer Verbesserung seiner Konzentration führen.

Bei Fragen oder Problemen können Sie gerne einen Termin mit mir vereinbaren.

 

Literaturempfehlung: Dr. Helmut Weyhreter: Konzentrationsschwäche – wie Eltern helfen können,

 

Stuttgart, Urania-Verlag 2006.